1. Code 39
  2. Code 2/5 Interleaved
  3. Code 128
  4. UPC A/ E
  5. EAN 8/ 13

Alle Barcodes haben zumindest eines gemeinsam: Sie bestehen aus Strichen und Lücken. Das ist aber auch schon der einzige gemeinsame Nenner, auf den man die Definition für alle Barcodes reduzieren kann. Es gibt über 100 verschiedene Barcode-Arten. Davon sind aber nur ca. 25 normiert. In den letzten Jahren ist die Barcode-Vielfalt ,,ausgerottet" worden und nur die "Stärksten" haben überlebt. Heute beherrschen einige wenige Barcode-Arten den Markt: zum Beispiel Code 39, 2/5 Interleaved, UPC/EAN, daneben Code 128, Codabar und MSl-Plessey. Sie dienen als Grundlage für 90% der installierten Barcode-Systeme. Jede dieser Barcode-Typen ist aus bestimmten Anwender-Bedürfnissen heraus entstanden. Barcodevielfalt, auch innerhalb eines Unternehmens, ist keine Seltenheit. Wird die Technologie einmal eingeführt, so erkennen die Anwender und Verantwortlichen schnell deren immensen Nutzen und sind bestrebt, möglichst viele Bereiche unter Einsatz von Barcode umzuorganisieren. Oft hat sich im Unternehmen dann bereits genügend Fachwissen angesammelt, um zu erkennen, dass ein Barcode-Mix nicht notwendigerweise zusätzliches Kopfzerbrechen bereitet. Die meisten Barcode-Ein- und Ausgabemedien sind in der Lage, alle gängigen Barcode-Arten zu verarbeiten. Man kann also die bereits bewährten Systemkomponenten wie Dekodiergeräte, Lese- und Druckmedien auch für ein neues System in einer anderen Abteilung oder für einen anderen Zweck einsetzen. Es kann durchaus vorkommen, dass im Warenlager eines Unternehmens mit Code 39- und EAN 13-Etiketten gearbeitet wird, die zum Anlagevermögen gehörenden Geräte wie Fertigungsapparaturen, Standwerkzeuge, Computer etc. zur Inventur aber mit 2/5 Interleaved-Aufklebern versehen sind. Um den richtigen Barcode am richtigen Ort einzusetzen, bedarf es einiger Vorüberlegungen, Fachkenntnis und vieler Druck- und Lesetests. Es sollten dem Entscheid ungsträger die Besonderheiten und die Vor- und Nachteile der in Frage kommenden Barcode-Arten bekannt sein. Der Hauptgrund für oder gegen die Entscheidung für eine bestimmte Barcode-Art kann darin liegen, welche Barcode-Art normalerweise in Ihrer Branche eingesetzt wird oder welche Barcode-Art Ihre Zulieferer und Kunden vorwiegend benutzen. Eine Bewertungsübersicht einiger bekannter Barcodearten gibt das nächste Kapitel. Bekannte Barcode-Arten auf dem Prüfstand Nachrichtendienste entwickeln permanent Geheimcodes, die dann nach einem geheimen Schema ständig gewechselt werden. Ebenso ist es theoretisch möglich, dass jeder von uns jede Woche einen neuen Barcode erfindet. Im Gegensatz zu Geheimdienst- Verschlüsselung sollen aber die Barcode-Verschlüsselungs-Regeln einer möglichst großen Anzahl an beteiligten Entwicklerfirmen und weltweit einem großen Kundenkreis bekannt sein. Herstellung, Einsatz und Wartung der Decoder und Barcode-Drucker wird vereinfacht durch die internationale Standardisierung, die wirklich verläßliche Grundlagen für das globale Zusammenwachsen nationaler Einrichtungen schafft - auf der Basis einiger Barcodes, von denen jeder streng genormtist. Mit der Reduzierung aut einen einzigen Barcode kann allerdings nicht gerechnet werden. Dazu sind die Anwender-Bedürfnisse zu verschieden. In der einen Installation mag es vor allen Dingen auf die Erstlesequote ankommen, der nächste ,,User" hätte vielleicht gern einen besonders kleinen Barcode-Aufkleber, etc. Wir stellen hier einige der wichtigsten weltweit eingesetzten Barcode-Familien und deren typische Einsatzgebiete vor.

 

Das ganze Alphabet in Strich und Lücke: Code 39

Der Code 39, den man vielfach auch Code 3/9 nennt, wurde von der Firma Intermec entwickelt. Der Code bildet die 26 Großbuchstaben des ASCI-Zeichensatzes sowie Ziffern und einige Sonderzeichen ab. Code 39 ist der entwicklungshistorisch gesehen erste Code, der außer Zahlen auch Buchstaben und Tastaturzeichen wie ,,$,, verschlüsselt. Worte und ganze Sätze können mit Code 39 in Barcode ausgedrückt werden. Der erweiterte (=extended) Code 39 verfügt über einen noch umfangreicheren Zeichensatz, der den gesamten 7-Bit-ASCII-Code mit 128 Zeichen umfaßt. Der Code gilt als sehr sicher, läßt sich mit einer Vielzahl von Druckwerken realisieren und ermöglicht es, mehrere Symbole nacheinander einzulesen und zu sammeln, indem man das ,,Space" (=Leertaste) - Zeichen als letztes Zeichen vor dem Stopzeichen einsetzt. So können die verschiedensten Worte, Sätze, Datensätze sowie Steuerbefehle aus barcodierten Einzelzeichen zusammengesetzt werden. Er ist sicherlich mit dem Code 128 zusammen der flexibelste, praktischste Code. Code 39 wird daher sehr häufig und in fast allen Industriezweigen eingesetzt. Code 39 wird von den folgenden Branchen standardmäßig eingesetzt: Automobilindustrie Militärbereich, Gesundheitswesen, Papier- und Möbelindustrie, Stahlindustrie und Brauereiwesen. Daneben gibt es unzählige Unternehmen aus allen Branchen, die eigene Code-39-Applikationen bauen.

 

2 Zeichen in einem: Code 2/5 Interleaved

Sein großer Vorteil gegenüber dem Code 39 ist die Informationsdichte. Mit dem 2/5 Interleaved bringt man ungleich mehr Zeichen auf einer begrenzen Fläche unter als mit Code 39. Der Name des Interleaved, was auf Deutsch soviel wie ,,überlappt" bedeutet, verweist schon auf den Trick, mit dessen Hilfe seine große Informationsdichte erreicht wird: Eine Uberlappungstechnik, die Zeichenpaare bildet, von denen das eine von den Strichen und das andere von den Lücken dargestellt wird. Daraus folgt, dass 2/5 Interleaved-Symbole immer eine geradstellige Anzahl von Zeichen enthalten. Der Interleaved 2/5 ist hauptsächlich im industriellen Bereich im Einsatz, außerdem wird er oft für Transitverpackungen und für die WarenDistribution ausgewählt.

 

Code 128~Barcode der Zukunft?

Der Code 128 wurde 1981 von der Firma Computer Identics in den Markt gebracht und ist damit der jüngste Vertreter seiner Art in unserem Überblick. Viele Experten vermuten, dass er der Barcode der Zukunft werden wird. Der Strichcode entstand aufgrund folgender Problemstellung: Es wurde ein Code benötigt, der eine höhere Informationsdichte als der Code 39 aufweist und mit dem man dennoch alle 128 ASCII-Zeichen darstellen kann. Dieses gelang mit dem Code 128. Dazu bedient man sich eines ausgetüftelten Steuerzeichen- und Code-Tabellensystems. Es gibt drei verschiedene Zeichensätze: Zeichensatz A enthält 105 Zeichen: alle Großbuchstaben, alle ASCII-Steuerzeichen und alle Code128-spezifischen Steuerzeichen. Zeichensatz B enthält ebenfalls 105 Zeichen: alle Buchstaben, auch die Kleinbuchstaben, Ziffern 0-9 und alle Code-128-spezifischen Steuerzeichen. Zeichensatz C enthält 102 Zeichen: zweistellige Ziffern von 00 bis 99 und die wichtigsten Code-128-spezifischen Steuerzeichen. Die Bereiche der Zeichensätze überschneiden sich untereinander, z.B. können sowohl mit Zeichensatz A als auch mit Zeichensatz B alle Großbuchstaben dargestellt werden. Ein weiterer Vorteil des Code 128 ist die zweistellige numerische Verschlüsselung in einem Zeichen, mit denen man im Vergleich zum Code 39 eine erheblich verbesserte Informationsdichte erzielt, die aber ein genaues Druckverfahren voraussetzt.
Beispiel: Die Zahl 19 benötigt nicht, wie bei anderen Code-Arten, ein Zeichen für die 1 und ein zweites für die 9. Für jede Zahl zwischen 00 und 99 gibt es in der Code-Tabelle einen eigenen Eintrag. Am Anfang jedes Symbols steht ein Steuerzeichen, welches dem Dekoder den richtigen Zeichensatz mitteilt. Mit den vordefinierten Code-128-spezifischen Steuerzeichen kann auch innerhalb des Symbols zwischen den drei verschiedenen Zeichensätzen hin- und hergewechselt werden. Der Code 128 ist, wenn es um die Verschlüsselung sehr komplexer Informationen geht, der beste Barcode. Code 128 wird zum Beispiel zur Codierung von Verfalldaten und Herstell-Partie-Nummern und anderen komplexen Produktdefinitionen verwendet.                          

                                                           

EAN/ UPC Klasse an der Kasse:

EAN/UPC EAN (Europäische Artikel Nummerierung) und UPC (Universal Product Code) verwenden dieselbe Symbolik und denselben Zeichenaufbau. Sie unterscheiden sich nur in der Anzahl der Elemente pro Zeichen, die von den jeweiligen Gremien genau vorgeschrieben ist: Der EAN-13 hat, wie der Name schon sagt, immer 13 Zeichen, der UPC-A kommt mit 12 Stellen aus. Die Hersteller von Barcodekomponenten machen es dem Anwender bequem, indem sie mehr ,,Logik" einbauen: beide Arten von Handelsbarcodes werden von modernen Barcode- Systemen anstandslos erfasst, dekodiert und verarbeitet, ohne dass der Mitarbeiter im Wareneingang oder an der Supermarktkasse einen Unterschied feststellt. Ubrigens: In Japan heisst der EAN JAN, ,,Japanese Artide Numbering." Ebenso ist für den EAN die Bezeichnung IAN, International Artide Numbering, im Umlauf. Für die hier aufgeführten Codes gibt es den Oberbegriff Handels-Strichcodes, was einen Hinweis auf die Intention und Funktion dieser Code-Arten gibt. Es wird angestrebt, alle für eine effizientere Warenwirtschaft nötigen Informationen in einem rechtlich geschützten Barcode zu vereinheitlichen, und diesen weltweit in der Warendistribution, besonders im Einzelhandel, so einzuführen, dass es praktisch auf jeder Ware einen solchen Code geben muß. Der Zeichensatz der Handelsbarcodes besteht nur aus den Ziffern 0-9, ist also rein numerisch. Ein EAN oder UPC oder JAN-Symbol dient als Ordnungskriterium zum Auffinden von Datensätzen in Datenbanken. EAN/UPC verschlüsselt nie eine Seriennumer, nur einen Produkttyp bzw. eine Artikelnummer. EAN/UPC kann von rechts nach links oder umgekehrt gelesen werden und ist daher besonders gut für das Lesen mit Flachbettscannern im Förderband der Einzelhandels-Kassen geeignet. Der EAN-13 muß so gedruckt sein, dass er sogar bei einem Winkel von 45° zur Bewegungsrichtung lesbar ist, weshalb man diesem Code oft den Vorzug gibt, wenn ein BarcodeSystem für schnelle Förderstraßen zu erstellen ist.

 

Born in the USA: UPC Das UPC Symbol

Ergebnis einer Ausschreibung der Kommission der Lebensmittelindustrie in den USA, trat am 3. April 1973 als Industriestandard in Kraft. Für das Druckgewerbe gibt es die Möglichkeit, ein sogenanntes Supplement an den UPC anzuhängen, um das Ausgabedatum von Zeitschriften und Büchern darzustellen. Dieses Supplement muß 2 oder 5-stellig sein. Die Klarschrift des Supplements steht über dem BarcodeSymbol, während beim Hauptbarcode die Klarschrift fast immer unter das Symbol gedruckt wird. Der UPC-A hat 12 Stellen, von denen jede eine ganz besondere Bedeutung hat. Die erste Stelle z.B., deren Klarschrift ein wenig links vom Symbol steht, ist ein Kennzeichen für die Branche und die Art der Ware und zeigt, wo dieser Code im allgemeinen eingesetzt wird. Es gibt 5 Möglichkeiten für die erste Ziffer: = sogenannte ,,commodity items," Verbrauchsgüter. = hausintern auszuzeichnende Ware, die nach Gewicht verkauft wird. = Pharmazeutische Artikel und Waren aus dem Sanitärbereich. = Anwendungen ohne Code-format-einschränkungen und NonFood Testzeichen. = Coupons, ,,Voucher," Gutscheine für einen Preisnachlass. Die nachfolgenden 5 Stellen enthalten die ,,Teilnehmerkennung," Eine Teilnehmerkennung wird einem Unternehmen von dem nationalen Gremium seines Landes zugewiesen, nachdem es dort als Teilnehmer registriert wurde. Die nächsten 5 Stellen, kann der Teilnehmer selbst vergeben. Sie sollte eine gültige Artikelnummer darstellen. Die 12. Ziffer ist die Prüfziffer, deren Berechnung mit dem Gewichtungsfaktor 3 versehen noch sicherer ist als beispielsweise die Prüfzifferberechnung des Code 39.Bei der UPC-A Prüfzifferberechnung wird jede zweite Ziffer mit 3 multipliziert, erst dann wird addiert und die Summe durch 10 geteilt, der Restwert (Modub) ist die Prüfziffer, die den 11 Nutzziffern beim Drucken angehängt wird. Zusätzlich zu den UPC-Codes unterscheidet man die Variante LAC, das steht für Locally Assigned Code. Der LAC benutzt den reservierten Bereich zwischen 01000 und 07999 statt der Teilnehmerkennung. Dieser Bereich wird zu diesem Zweck durch das Uniform Code Council (UCC), das sich alle Rechte, die den UPC betreffen, vorbehält, freigehalten. Der LAC besteht aus verkürzten Codes, die innerhalb (=local) eines Unternehmens, wo überall die gleiche Teilnehmerkennung, nämlich die des Unternehmens, gilt, eine schnelle Verarbeitung ermöglichen.

 

Bekannt wie ein bunter Hund: EAN

Wer kennt ihn nicht, den farbenfrohen Konsumenten-Barcode? Lila prangt er auf der Tafel Schokolade, grün auf den Düngerstäbchen, passend zum Vermarktungskonzept der Konsumgüter-Hersteller. Der Techniker hat seine eigene Barcode Farbenlehre, die übrigens nicht nur für EAN sondern für alle Barcodes gilt und die vor bestimmten Farbkombinationen warnt: Bestimmte Farben reflektieren ein physikalisch nicht differenzierbares Licht, so dass das Barcode- Lesemedium keine Unterschiede messen kann. Der EAN-Code ist auf allen 5 Kontinenten vertreten. Mehr als 35 Nationen haben Gremien zum kontrollierten Einsatz von EAN. In der Bundesrepublik wird dieser Code seit dem 1.Juli 1977 eingesetzt. Seither haben sich Tausende von Unternehmen aus Handel und Industrie an das EAN-TeilnehmerSystem angeschlossen. Zur Auswahl stehen 8-sowie dreizehnstellige EANummem. Die achtstelligen EANs sind rar und schwierig zu bekommen. Sie müssen teilweise direkt bei der “Central for Coorganisation”, Gesellschaft zur Rationalisierung des Informationsaustausches zwischen Handel und Industrie mbH, kurz CC, für kleinvolumige Artikel beantragt werden. Beiden gemeinsam ist die Bedeutung der ersten beiden Ziffern, der sogenannten Präfixe. Die Klarschrift des ersten Präfixes, des Länderkennzeichens, steht beim EAN-13 wie beim UPC links vom Symbol. Der Bundesrepublik Deutschland ist das Länder-Kennzeichen 4 zugewiesen. Das zweite Präfix wird ebenfalls länderweise zugewiesen. In Deutschland darf man nur die 0,1,2,3 benutzen. das zweite Präix kann eine Zusatzbedeutung haben, z.B. ist eine EAN-8 Nummernvergabe mit der Präfixkombination 40 und 41 nur den Hersteller und Händlern erlaubt, deren Teilnehmernummer auf 0 endet. Endet die Teilnehmernummer eines Teilnehmers nicht auf 0, muß er sich von der CCG (s.o.) eine EAN-8 Nummer zuweisen lassen, die dann die Präfixkombination 42 hat. Ebenso wie beim UPC ist die Verwendung eines 2- oder 5-stelligen Supplements z.B. für die Druckindustrie möglich. Es gibt bei diesen Code-Arten die strengsten Vorschriften für Codebreiten- und Höhenverhältnisse und für die Toleranz. Daher darf kein allzu primitives Druckwerk verwendet werden. Es gibt inzwischen eine große Anzahl von Firmen, die sich auf das Drucken von industriell verwendbaren EAN- und anderen BarcodeFilmmasters spezialisiert haben. Dazu ist eine relativ teure Anlage nötig. Die Filmmaster sind reprofähige Vorlagen, die beim Hersteller auf die Verpackungen aufgedruckt werden. EAN/UPC hat sein festes Einsatzgebiet in der Einzelhandels-Warendistribution. Aus dieser Tatsache ergeben sich unzählige weitere Einsatzgebiete, die diesem Code weit in die Zukunft hinein eine starke ,,Vormachtstellung" und eine sich exponential steigernde Ausbreitung garantieren.

Die Liste von Barcodes läßt sich noch über viele Seiten fortsetzten, die wesentlichen Unterschiede der Barcodes liegen aber im Detail, sodass die Darstellung differenziert und damit schwierig und trocken wird.